Zug der Erinnerung
Ein Projekt deutscher Bürgerinitiativen
In Kooperation mit:
Region Bonn
Rheinland-Pfalz
BONN - Der "Zug der Erinnerung" wird im kommenden Frühjahr 21 deutsche Bahnhöfe anfahren, um auf den früheren Deportationsstrecken der Opfer zu gedenken. Zu den Stationen in fünf Bundesländern gehören u.a. Bonn, Mainz, Ludwigshafen, Offenburg, Freiburg, Konstanz und Ulm. In Bayern wird die mobile Ausstellung über die verschleppten Kinder und Jugendlichen u.a. in den Hauptbahnhöfen von Augsburg, München, Nürnberg und Würzburg zu sehen sein. Einen tagesgenauen Fahrplan veröffentlicht die Bürgerinitiative im Januar 2009 (http://zug-der-erinnerung.eu/fahrplan.html).
Die Fortsetzung der Fahrt wird möglich, weil die Mainzer Landeszentrale für politische Bildung dem Trägerkreis maßgebliche Unterstützung auf dem Weg durch Rheinland-Pfalz zugesagt hat. "Daß diese Förderung zum Zeitpunkt neuer Gewalttaten aus dem Milieu des Rassismus erfolgt, ist kein Zufall. Mainz setzt ein klares Zeichen, das wir uns aus anderen Bundesländern ebenfalls wünschen würden", sagt Ute Schilde vom Vorstand des Trägerkreises. Bemühungen um eine landesweite Förderung auch in Baden-Württemberg sind bisher gescheitert (Keine Unterstützung aus Stuttgart). Ersatzweise haben dort mehrere Kommunen die Initiative ergriffen: nach Heidelberg, Offenburg und Kehl jetzt auch Freiburg. Der "Zug der Erinnerung" wird in Freiburg vier Tage Halt machen und unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters stehen.
Starken Widerhall findet die Ankündigung in Bayern. Anfragen aus den Stadtparlamenten, Fraktionen und Bürgervereinen versprechen eine breite Beteiligung. Mit besonderer Umsicht bereitet der Trägerverein den Aufenthalt des Zuges in München, Nürnberg und Fürth vor. Aus München stammen mindestens 204 Kinder und Jugendliche, die aus den NS-Lagern nie mehr zurück kehrten, in Nürnberg sind es 98. In Fürth räumten die NS-Rassisten im März 1942 ein jüdisches Waisenhaus: 33 Fürther Kinder wurden mit der "Reichsbahn" deportiert und anschließend ermordet.