Trenul amintirilor - Поезд воспоминания - Pociąg pamięci - Train of commemoration - Zug der Erinnerung - Az emlékezés vonata - Vurdon so na bistrel nahles - o treno tis mnimis - To treno tis mnimis - Pociag pamieci - Train de la mémoire - Zuch vun der Erënnerung - Vlak uspome

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Auszug aus dem Protokoll der Wannseekonferenz

Zug der Erinnerung Ein Projekt deutscher Bürgerinitiativen

Rechnung der Deutschen Bahn

Die Bahn AG lässt sich das Gedenken an NS-Opfer im Stundentakt bezahlen

Rechnungen für 16 Städte. Osnabrück: Über 1.000 Euro

BERLIN/OSNABRÜCK - Für das Gedenken an die deportierten Kinder und Jugendlichen auf den früheren Deportationsbahnhöfen erhebt der Bahn-Vorstand Stundenpreise. Dies belegen Rechnungen, deren Bezahlung der Konzern jetzt einfordert. Darin wird jede Minute des Gedenkens an die NS-Opfer in Listen erfaßt. Die Preise werden stundenweiswe ausgewiesen. Je nach Bedeutung des Bahnhofs, auf dem der "Zug der Erinnerung" Lebenszeugnisse der Deportierten sammelt, kostet das Gedenken mal 225 Euro, mal 450 Euro pro Tag (10 Stunden). Auf kleineren Bahnhöfen gewährt die Bahn AG einen Preisnachlaß (Tübingen), auf größeren Umschlagplätzen der früheren Massendeportationen muß mehr gezahlt werden (Saarbrücken/ Kassel/ Karlsruhe/ Stuttgart). In Mannheim setzte die Bahn AG "Stationspreise" für mehrere Tage an, obwohl der "Zug der Erinnerung" dort außerhalb des Hauptbahnhofs geparkt wurde. Erst nach Protesten zog die DB ihre völlig ungerechtfertigten Forderungen zurück.

Die Einzelposten der DB-Forderungen beziehen sich auf keinerlei Dienstleistungen oder Nutzungsrechte wie Gleisbelegung oder Stromzufuhr. Ausgewiesen werden ausschließlich die Öffnungszeiten der Ausstellung im "Zug der Erinnerung". Damit ist klar gestellt, daß sich die Bahn AG den Zugang zum Gedenken der Besucher bezahlen lassen will.

Die jetzt vorliegenden Rechnungen für 16 Bahnhöfe berücksichtigen die Monate November und Dezember 2007. Legt man die dort ausgewiesenen Beträge zugrunde, kommen auf der Gesamtstrecke des Zuges mehrere zehntausend Euro zusammen. Weitere Beträge sind für die Schienennutzung auf dem Weg zur Gedenkstätte Auschwitz zu zahlen. Insgesamt rechnen die Initiatoren jetzt mit DB-Forderungen von über 70 Tausend Euro.

In einem aktuellen Schreiben des Vereinsvorstands an alle Bundestagsabgeordneten heißt es: "Gegen das Verhalten der Bahn AG haben die Ministerpräsidenten von Thüringen, des Saarlandes und von Sachsen deutlich Stellung bezogen. Auch Bundestagsabgeordnete, Landtagsabgeordnete sämtlicher demokratischer Parteien, Regionspräsidenten und Oberbürgermeister haben der Bahn AG geraten, ihre Rechnungslegung für das Gedenken an die NS-Opfer aufzugeben. Trotz eines überwältigenden Zuspruchs insbesondere von Jugendlichen (bisher über 85.000 Besucher) zeigen diese Aufforderungen keine erkennbare Wirkung."

Der "Zug der Erinnerung" hat inzwischen Osnabrück erreicht, wo Petra Tiesmeyer vom örtlichen DGB und der Oberbürgermeister der Stadt, Boris Pistorius, am Donnerstag die Ausstellung eröffneten. Bereits am ersten Tag kamen über 1.200 Besucher auf den Hauptbahnhof, vor allem Jugendliche. Der Zug wird in Osnabrück bis zum Samstag Abend bereit stehen. DB-Stundenpreis für das Gedenken: 45 Euro, Gesamtpreis über 1.000 Euro.