Oswiecim/Auschwitz - Nach einer zehnstündigen Reise von Görlitz über Zgorzelec und Wroclaw erreichte der „Zug der Erinnerung“ am Abend des 7. Mai Oswiecim (Auschwitz). Die stellvertretende Direktorin der Gedenkstätte, Frau Kristyna Oleksy, begrüßte den Zug auf dem Bahnhof der Stadt. In Anlehnung an ein Wort von Elie Wiesel wünschte sie den mitreisenden Jugendlichen, dass sie durch die Erfahrungen im ehemaligen deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager verändert werden.
Teilnehmer der Spurensuche überreichten Frau Oleksy ein Gedenkbuch an die ermordeten Chemnitzer Juden. Anschliessend besuchte Frau Oleksy die Ausstellung die im „Zug der Erinnerung“ auf dem Stadtbahnhof von Oswiecim zu sehen ist. Dort treffen am heutigen Donnerstag (8. Mai) Schulklassen aus Krakow und andere Besucher der Region ein.
Am Morgen des „Tag der Befreiung“ setzten die Jugendlichen im „Zug der Erinnerung“ ihre seit Monaten andauernde Spurensuche fort. In mehreren Gruppen, die sich auf der Zugreise von Görlitz nach Auschwitz mit der Logistik der Deportation auseinander gesetzt hatten besuchen sie das Stammlager sowie das Vernichtungslager Auschwitz II Birkenau.
In einer offiziellen Gedenkfeier am 8. Mai wurde der Ermordeten an einem früheren Reichsbahnwaggon gedacht. Neben mehreren Jugendlichen aus dem „Zug der Erinnerung“ sprachen der Direktor der Gedenkstätte Auschwitz, die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Frau Katrin Göring-Eckardt, sowie der Vorsitzende des Zentralrates der Sinti und Roma in Deutschland, Her Romani Rose. Anschließend durchschritten die Jugendlichen das Tor zum ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz II Birkenau, in dem zehntausende Kinder aus Deutschland und ganz Europa den Tod fanden. An den Baracken legten die Teilnehmer Erinnerungen an die Opfer nieder.